Abdallah hat an seinem linken Fuß nur einen Zeh, am rechten zwei und seine Beine sind stark verkürzt. Er ist am 28. Oktober 2019 mit einer sehr seltenen Fehlbildung der Beine zur Welt gekommen: Sie nennt sich Fibulaaplasie. Die Diagnose während der Schwangerschaft war ein Schock für die werdenden Eltern.
Nach der Geburt haben sie sich auf die Suche nach Ärzt*innen weltweit begeben, die diese Erkrankung behandeln könnten. Viele Fachleute sagten, dass ihr Sohn niemals normal auf seinen Beinen laufen könne, doch dann sind sie auf den amerikanischen Chirurgen Dr. Dror Paley gestoßen.
Hoffnung auf Heilung
Der Spezialist hat bereits hunderte Kinder erfolgreich mit einer Fibulaaplasie behandelt. Der einzige Haken war, dass die Operation 250.000 Euro kostet. Zu viel für die Familie und die Krankenversicherung hat lediglich zwei Behandlungsoptionen angeboten: Amputation oder ein Leben lang mit Prothesen. Damit haben sich die Eltern nicht abgefunden.
Sie haben im November 2020 eine Spendenkampagne namens “Helft Abdallah“ über das Internet ins Leben gerufen. Die Eltern haben Influencer*innen gebeten auf ihre Aktion aufmerksam zu machen – erfolgreich. Die Kampagne verbreitete sich wie ein Lauffeuer und am 15. April 2021 haben sie das Spendenziel erreicht.
Über Facebook bedankten sich die Eltern bei der Community: „Uns fehlen die Worte und wir können es gerade kaum glauben… Danke Danke
Danke
.“
Soziale Netzwerke sind Segen und Fluch zugleich
Trotz dieser schönen Aktion dürfen wir natürlich nicht die Augen vor dem Hass und der Hetze im Netz verschließen. Auch gegen Abdallahs Familie gab es neben den vielen positiven Reaktionen auch einige Hasskommentare. Aber soziale Netzwerke können eben auch konstruktiv genutzt werden. Die Plattformen sind weder per se positiv noch negativ. Es kommt darauf an, wie wir sie nutzen. Dies hat die Spendenkampagne für Abdallah sehr deutlich gemacht.
Erstveröffentlichung, DOntHateBlog, 27.04.: https://www.facebook.com/donthateblog/posts/290056772796134