Mir ist es egal, dass Herzogin Meghans Sohn Archie keinen Adelstitel erhalten hat. Mir ist jedoch nicht egal, dass Archie bereits vor seiner Geburt von Mitgliedern der britischen Königsfamilie mutmaßlich rassistisch beleidigt wurde.
Während Meghans Schwangerschaft sollen Royals besorgt gewesen sein, wie dunkel Archies Haut sein könnte. Dies behaupten Meghan und Harry in einem Interview mit Oprah Winfrey, das am Sonntag in den USA ausgestrahlt wurde.
Es folgte eine hitzige Debatte in den sozialen Netzwerken, die aus zwei Lagern besteht. Die eine Seite ist sich absolut sicher, dass Meghan Rassismus widerfahren ist. Dies kommt einer Vorverurteilung des Königshauses gleich. Die andere Seite unterstellt Meghan und Harry Lügen.
Ich erlaube mir keine Meinung, denn ich war im Königshaus nicht dabei, aber: Wer Meghan und Harry Lügen unterstellt, der betreibt eine klassische Täter-Opfer-Umkehr, die gerade bei rassistischen und sexistischen Übergriffen weit verbreitet ist.
In dem Moment wird nämlich aus Meghan, die mutmaßlich von Rassismus betroffen war, eine Täterin, die mutmaßlich Lügen gegenüber dem britischen Königshaus verbreitet. So ergeht es auch vielen Frauen, die sexualisierte Gewalt erleben, aber dies nicht beweisen können.
Erstveröffentlichung, DOntHateBlog, 10.03.2021:
https://www.facebook.com/donthateblog/posts/258098239325321