Hinter mir liegt die anstrengendste Woche meines Lebens: Ich habe mit meinen beiden Kindern (3 und 6 Jahre) eine Woche Urlaub gemacht. Es war der bisher längste Urlaub, den ich alleine mit meinen Kindern verbracht habe. Wir waren drei Tage in einem Freizeitpark, dann in einem Trampolinpark, dann in einem weiteren Freizeitpark und auf vielen Spielplätzen. Hört sich erst einmal nach einer Menge Spaß an, aber…
Die Tage beginnen morgens damit, den Kindern beim anziehen und waschen behilflich zu sein, es folgt das Frühstück, die Ausflüge planen, den Proviant für den Tag einpacken, die Kinder den ganzen Tag begleiten und sie bloß nicht aus den Augen zu lassen, dann noch dazwischen zu gehen, wenn sie sich streiten, das Abendbrot vorbereiten, die Kinder bettfertig machen und selbst nachts immer abrufbereit sein.
Als ob das alles nicht schon anstrengend genug wäre, lautet die momentane Lieblingsfrage meines dreijährigen Sohnes: „Warum?“. Er ist sehr neugierig und erkundet gerne die Welt. Das finde ich super, aber nach der gefühlt 100. Warum-Frage fehlen auch mir manchmal die Worte, obwohl es zu meiner Arbeit gehört Vorträge und Workshops zu halten.
Aber ganz ehrlich? Mein Beruf ist ein Witz, im Gegensatz dazu ein Vollzeitelternteil zu sein. Ich habe auch schon andere Jobs als Schüler und Student gemacht, beispielsweise im Call-Center, bei einer Fast-Food-Kette in der Küche, als Postbote, als Kontrolleur oder habe auch im Lager schwere Pakete geschleppt. Nichts ist auch nur ansatzweise so herausfordernd, wie die Betreuung von Kindern.
Umso größer ist nach dieser Woche mein Respekt an alle (Vollzeit)eltern, die gesellschaftlich wenig Wertschätzung erfahren. Teilweise werden sie sogar als faul abgestempelt, weil sie keiner erwerbsmäßigen Tätigkeit nachgehen. Dabei ist kein Job so hart, wie die Erziehung von Kindern. Es war die anstrengendste Woche meines Lebens, aber gleichzeitig war es auch wunderschön, einen unvergesslichen Urlaub mit dem eigenen Nachwuchs zu verbringen.