Der Afroamerikaner George Floyd ist am 25. Mai 2020 in den USA durch brutale Polizeigewalt gestorben. Als Reaktion hat der US-Kongress im März 2021 eine weitreichende Polizeireform verabschiedet, die nach George Floyd benannt wurde. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem ein Verbot von Würgegriffen und Regeln gegen sogenanntes Racial Profiling, also der anlasslosen Kontrolle aufgrund des Aussehens.
Infolge des gewaltsamen Todes George Floyds hat sich die Bundesregierung im März 2021 geeinigt, den Begriff “Rasse” aus dem Grundgesetz zu streichen. Künftig soll stattdessen in Artikel 3 ein Verbot von Diskriminierung “aus rassistischen Gründen” stehen. Hintergrund dieser Forderung ist, dass es biologisch betrachtet keine unterschiedlichen Menschenrassen gibt und das Konzept der Rasse das Ergebnis von Rassismus ist.
Soziale Netzwerke schaffen ein Problembewusstsein
Diese Forderungen waren bereits vor dem Mord an George Floyd bekannt, aber sie nahmen durch die Black Lives Matter-Bewegung (dt. »Das Leben von Schwarzen zählt«) an Fahrt auf. Es haben sich Menschen in unterschiedlichen Ländern der Bewegung angeschlossen, um ein Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt zu setzen.
Ohne soziale Netzwerke wäre diese Aufmerksamkeit und das stärkere Problembewusstsein gegen Rassismus nicht möglich gewesen. Je mehr User:innen einen Missstand in sozialen Netzwerken öffentlichkeitswirksam kritisieren, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch die Politik einer Problematik annimmt, weil dadurch ein Bewusstsein entsteht.
Soziale Netzwerke sind gerade für marginalisierte Bevölkerungsgruppen ein geeignetes Medium, um sich in weiten Teilen der Gesellschaft Gehör zu verschaffen, da sie in etablierten Medien unterrepräsentiert sind. Sie können über Facebook, Twitter und Co. mit ihrer eigenen Stimme sprechen, statt Fremdzuschreibungen über sich zu konsumieren. Dies ist im Idealfall ein Gewinn für die Meinungsvielfalt – und damit für die Demokratie insgesamt.
Erstveröffentlichung: DOntHateBlog, 25.05.2021