„Das Ende der Zigeunersauce: Ist das ein notwendiger Schritt?“ Diese Frage diskutierten im WDR vier weiße Menschen mit dem weißen Moderator Steffen Hallaschka auf eine plumpe, ignorante und arrogante Weise. Micky Beisenherz, Thomas Gottschalk, Janine Kunze und Jürgen Milski waren am Freitag (29.1). zu Gast In der Talkrunde „Die letzte Instanz“.
Alle waren sich einig: Die “Z*geunersauce” kann bleiben. Die Schauspielerin Janine Kunze sagte, sie kenne niemanden, der sich aufgrund des Z-Wortes beleidigt fühle. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma ist zwar gegen die Verwendung des Z-Wortes, weil es von der Mehrheit der Sinti und Roma als diskriminierend abgelehnt wird, aber das interessiert Janine Kunze nicht wirklich, denn:
Im Zentralrat der Sinti und Roma “sitzen wahrscheinlich 2, 3 Leute…, die haben vielleicht auch nichts besseres zu tun und fangen dann mit so einem… Quatsch an“. Und natürlich erwähnt Kunze im selben Atemzug ihre Schwarzen Freunde: “Die haben in ihrem Leben noch nicht darüber nachgedacht, ob sie sich beleidigt fühlen, weil einer sagt, ‘Kann ich einen Mohrenkopf essen.'”
Dazu kann ich nur folgendes sagen:
1. Das Z-Wort und Mohrenkopf sind diskriminierend, selbst wenn sich Kunzes Freunde nicht beleidigt fühlen.
2. Schwarze Menschen im Bekannten- und Freundeskreis zu haben, bedeutet noch lange nicht, dass jemand frei von Rassismus ist.
3. Wenn in Talk-Shows über Rassismus diskutiert wird, dann sollten auch Menschen zu Wort kommen, die von Rassismus betroffen sind.
Der WDR hat dies mittlerweile auch eingesehen. In einem Tweet des Senders heißt es: “Bei so einem sensiblen Thema hätten unbedingt auch Menschen mitdiskutieren sollen, die andere Perspektiven mitbringen und/oder direkt betroffen sind.” Dies hätte der WDR auch vorher wissen müssen, denn wir diskutieren nicht erst seit gestern über Rassismus in diesem Land!
Erstveröffentlichung, DOntHateBlog, 01.02.2021:
https://www.facebook.com/donthateblog/posts/233296181805527