„Der muslimische Mann muss ständig der Sexualität nachgehen.“ Dieses Zitat verbreitete die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor und bezog sich dabei auf eine Äußerung der Soziologin Necla Kelek. Das Berliner Landgericht hat entschieden: Kaddor darf das Zitat nicht weiter veröffentlichen, weil sie Kelek falsch wiedergegeben hat. Tatsächlich sagte Kelek, am 16. Juni 2010, in der ZDF Sendung, Forum am Freitag:
„Ich sehe nach diesem Menschenbild, was der Islam übrigens auch vorgibt, in der Erziehung, da gibt es ein Menschenbild, was konstruiert ist, die Menschen haben nicht die Fähigkeit, ihre Sexualität zu kontrollieren, und besonders der Mann nicht, der ist ständig eigentlich herausgefordert und muss auch der Sexualität nachgehen, er muss sich ,entleeren‘, heißt es, und wenn er keine Frau findet, eben dann ein Tier oder eine andere Möglichkeit, wo er dem nachgehen muss. Und das hat sich im Volk so durchgesetzt, das ist ein Konsens.“
Lamya Kaddor hat zwar unpräzise zitiert, aber Necla Kelek behauptet im Orginal-Zitat diverse Unwahrheiten. Es ist eine Lüge, dass laut einem islamischen Menschenbild, der Mann seine Sexualität nicht kontrollieren könne und er es notfalls mit Tieren treiben dürfe, wenn er keine Frau finde.
Bei meiner Recherche habe ich keine einzige Quelle gefunden, die Sex mit Tieren islamisch legitimieren würde. Im Gegenteil. Unter Muslimen besteht Konsens darüber, dass Sodomie eine Sünde ist. Auffällig ist hingegen, dass rechte Portale dieses Gerücht verbreiten, um Stimmung gegen Muslime zu machen. Genau dazu hat Necla Kelek mit ihrer Aussage beigetragen, bei aller Kritik an Lamya Kaddor.